Buxtehude Projekt Wuppertal 2022/23/24

im Rahmen der BarmerBachTage


Es ist eine wunderbare und mutige Initiative, alle Buxtehude-Orgelwerke mit nur wenigen Organisten (alle aus Wuppertal) aufzuführen, auf die ich mich als Präsident der Internationalen Buxtehude-Gesellschaft sehr freue! Für mich wird D. Buxtehude als „Kleinmeister“ immer noch zu sehr unterschätzt. Viele seiner Orgelwerke stehen auf absolut gleichem Niveau wie Bachs berühmte Stücke. Die Werke im Stylus Phantasticus sind voller italienischer Spiritualität und Freiheit. Sie ist ein absolutes Muss für jeden Orgel-Enthusiasten. Herzlichen Glückwunsch zur Initiative und vielen Dank im Namen von D. Buxtehude.

Ton Koopman


links: Matthias Lotzmann, 2023

 

Die Gesamtaufführung

des Orgelwerkes Dietrich Buxtehudes 

 

soll im Kirchenjahr 2022/2023 im Zentrum des gleichnamigen Wuppertaler Projektes stehen. 

 

Wir erhoffen uns zahlreiche teilnehmende Musikerinnen und Musiker beider Konfessionen im Tal, insbesondere der in kirchengemeindlicher Verantwortung stehenden Kollegenschaft. Denn der eindeutig verkündigende Charakter dieser „norddeutschen“ Orgelkunst soll dort ihren Raum finden, aus dem sie stammt: Dem liturgischen Orgelspiel innerhalb des christlichen Gottesdienstes. 

 

Es besteht heute kein Zweifel mehr, dass der ursprünglich improvisatorische Charakter der Kunst Buxtehudes ihn erst zur Ausformung des Stylus phantasticus und seiner besonderen und unverwechselbaren Art, das Präludium als Gattung zu etablieren, geführt haben. Dabei soll den Ausführenden ganz bewusst aller gestalterische und interpretatorische Spielraum hinsichtlich der einzelnen Programme nicht nur eingeräumt sein, sondern die gemeinsame Projektidee unser aller Fantasie beflügeln. Fühlen Sie sich ermuntert, Ihrer Sicht auf das Thema Ausdruck zu verleihen! Tonartencharakteristik, Programmdramaturgie, Verweise auf Werke seiner Schüler, Wahlverwandtschaften, Einflüsse seiner Lehrmeister et. Alles soll Raum haben. Der Erfindung sei keine Grenze gesetzt.

 

Wünschenswert ist allerdings, dass jedes Orgelwerk Dietrich Buxtehudes irgendwo mindestens einmal erklingt – Dopplungen sind erwünscht, denn vergleichende Interpretationen sind für den Hörer ein ungemein spannendes Erlebnis.

 

Die unverkennbare transparente Gestalt des Satzbildes und die Verwandtschaft seines Orgelwerkes zu streichermusikalischen Fakturen, die Einflüsse der Hamburgischen Oper und die Nähe zum italienischen Musizierstil machen Dietrich Buxtehude auch heute noch zu einer hochinteressanten Gestalt, für dessen Werk man sich im Schatten Bachs vermehrt einsetzen sollte. 

 

Auch wenn wir hier im Bergischen keine umfängliche oder gar homogene Instrumentenlandschaft vorweisen, die in besonderer Weise geeignet wäre, den norddeutschen Klang abzubilden, werden sich sicherlich wunderbare Konzerterlebnisse aneinanderreihen. In das ein oder andere Programm mag sich gern eine Kantate Buxtehudes „verirren“ oder das Cembalo als weiteres Tasteninstrument auftreten. Der Phantasie seien keine Grenzen gesetzt!

 

Die Koordination liegt im Bereich der Barmer Bach-Tage, die auch die Finanzierung und Gestaltung der Medien und des Internetauftrittes übernommen haben. Eine Kooperation mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln befindet sich in der Planungsphase.

 

 

Wir freuen uns auf Anregungen und Mitwirkung vieler in zahlreichen Kirchen Wuppertals!